Muni

von monika

Vor kurzem fuhren wir ins Berner Oberland. Endlich wieder einmal an den Seebergsee, wo ich schon als Kind oft mit meinen Grosseltern war, welche ganz in der Nähe zuhause waren.

Auf dem untern, öffentlichen Parkplatz stellten wir den Bus ab und gingen zur Alp Seeberg rauf, wo wir ein Zvieri Plättli genossen. Auf meine Frage, ob wir mit dem Bus vor dem Hof übernachten dürften, damit wir am nächsten Morgen sehr früh näher am See wären, meinte der Wirt, das sei wegen dem Vieh keine gute Idee und die Gefahr, dass der Bus verkratzt würde sei zu gross.

So machten wir uns auf den Weg zum See rauf. Ein älterer Mann fuhr mit seinem Auto an uns vorbei zu einer nahen Hütte. Ich folgte ihm und fragte, ob bei ihm die Möglichkeit bestünde, mit dem Bus auf seinem Grundstück zu übernachten. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass der Mann meinen Grossvater und meine Verwandten kannte. Er erlaubte uns, hinter dem Viehzaun den Bus hinzustellen und dort die Nacht zu verbringen.

Als wir vom Fotografieren zurückkamen, holten wir den Bus und stellten ihn zur Alphütte. Weit und breit war keine Kuh zu sehen, aber auf Empfehlung unseres Gastgebers, stellten wir den Bus auf ein Plätzchen hinter dem Viehzaun. Als wir unseren Standplatz für die Nacht bezogen hatten, machten wir uns eine Suppe. Plötzlich kam das Kuhglockengeläut lauter und immer mehr Kühe kamen näher. Sie beguckten unseren Bus interessiert. Wir gingen schlafen.. wobei ich kaum schlafen konnte. Ich liebe das Glockengeläut vom Vieh, aber es war so nah, als läge ich direkt unter der Kuh.. Die verschiedenen Töne, mal hoch, mal tief.. hielten mich wach. Zwischendurch nickte ich ein.. bis es wieder Muuhh.. machte oder mehrere Glocken läuteten.

Es war eine Vollmond Nacht und immer wieder schaute ich raus und zu den Kühen, die keinen Meter vom Bus entfernt standen und auf den Morgen warteten.. genau wie ich! Als der Wecker um fünf Uhr ging, war ich nicht traurig.

Wir standen auf und gingen zum Sonnenaufgang wieder zum Seeli rauf. Es war ein herrlicher Morgen! Beim späteren Frühstück amüsierten wir uns darüber, dass die Kühe den beigen Bus wohl für einen grossen Muni hielten, dass sie die Nacht so nahe von uns verbrachten. Und so sollte der VW Bus nun wohl Muni getauft werden 🙂

 

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